Underwoodisaurus milii

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Kurze Anmerkungen zur Pflege und Zucht von Nephrurus (U.) milii –  von Michael Tröger

Seit ein paar Jahren beschäftige ich mich mit der Pflege und Zucht von N. milii. Da auf der page bereits viele Informationen zur Herkunft, Zucht und hervorragende Bilder vorhanden sind, beschränke ich meine Ausführungen auf die Variante der Pflege und Nachzucht, die bei mir zum Nachzuchterfolg der so genannten großen Morphe von milii geführt hat. Sicher gibt es, ebenso wie bei vielen anderen gepflegten Reptilien, verschiedene Wege zum Nachzuchterfolg.

Terrarien

Die Becken für meine milii-Zuchtpaare sind 70x40x40 cm (LxBxH). Die Einrichtung besteht aus einem Sandbodengrund in einer Höhe von 2-3 cm, der nicht lehmhaltig ist und somit keine Möglichkeiten zum Höhlenbau bietet, sowie mehreren Korkstücken die als Unterschlupf dienen sowie einem Ablagebehälter (Gefriergutdose von ca. 13x13x6 cm mit ausgesägtem Eingang). Diese ist mit leicht feuchtem Sand gefüllt und wird sowohl zur Ablage als auch von einigen Tieren zur Häutung genutzt. Eines meiner Pärchen hat diese Ablagebox auch zur „Toilette“ umfunktioniert, diese wird unabhängig davon auch zur Eiablage genutzt. Bisher gab es –abgesehen von der Notwendigkeit den Sand mehr als einmal jährlich zu wechseln – keinerlei Probleme mit den dort abgelegten Gelegen. Bei allen anderen von mir gepflegten Geckos (sowohl versch. Australische Geckos als auch Rhacodactylus-Arten) hat sich das Einbringen frischen Substrates jeweils zu Beginn der Legeperioden bewährt, da es bei manchen Arten zur Ablage außerhalb der Boxen kam, nach Substratwechsel wurden erfolgte die Ablage wieder in den Boxen.

Die Becken sind mit einem 25 Watt-Strahler beleuchtet, der in der Ruhephase gegen eine 15 Watt-Glühbirne oder eine 11 W-Energiesparlampe ausgetauscht wird.

Anzumerken ist noch, dass sich meine milii-Terrarien im gleichen Raum befinden wie meine Rhacodactylus-Anlagen, bei denen eine Sprühanlage verwendet wird. Dadurch bedingt erhöht sich jeden Abend die Luftfeuchte im gesamten Raum und beträgt tags ca. 65% und steigt nachts auf ca. 80%.

Jahresverlauf

Die Temperaturen betragen im Sommer durchschnittlich 26/21° C tag/nacht mit einer lokalen Erwärmung unter dem Strahler auf ca. 31° C. Im Frühjahr und Herbst werden die Becken 2-3x wöchentlich in den Abendstunden übersprüht. Der Bodengrund trocknet (temperaturabhängig) innerhalb von ca. 20-30 Minuten. Während unserer Sommermonate und der Ruhephase erfolgt das Übersprühen 1x wöchentlich. Die Beleuchtungsdauer in den Sommermonaten beträgt zwischen 12-14 Stunden.

In den Wintermonaten erfolgt eine Ruhephase, bei der sowohl die Beleuchtungsdauer auf 8-10 Stunden reduziert wird als auch die Temperaturen sich auf durchschnittlich 21/17° C reduzieren.

Futter

Als Futter für meine milii verwende ich primär Heimchen und Steppengrillen entsprechender Größe und einmal monatlich Wachsmaden. Die Futtertiere werden bei jeder Fütterung mit einem 1:1 –Gemisch aus Korvimin und Calca-Mineral bestäubt.

Nachzucht

Die Ablage erfolgt generell in die davor vorgesehenen Ablagebehälter, die 2-3x wöchentlich überprüft werden. Vorhandene Gelege werden dann in entsprechende Inkubatoren überführt. Als Inkubationssubstrat haben sich bei mir sowohl Perlite als auch Seramis und eine 1:1 Mischung (Volumen) aus beiden Substraten als auch grobkörniges Vermiculite bewährt, wobei allen Substraten ein geringer Anteil (ca. 5%) Aktivkohle (aus der Aquaristik) beigefügt wird.

Nach bisherigen Ergebnissen, scheint eine temperaturabhängige Geschlechtsausbildung auch bei N. milii vorzuliegen. Bei Temperaturen ab 27° C schlüpft ein höherer Anteil an Männchen, bei Temperaturen zw. 24,5 und 25,5° C ein höherer Weibchenanteil. Inkubationen bei tags 27° und nachts 18-20° werden zur Zeit getestet, auch unter diesen Bedingungen sind erste Jungtiere geschlüpft aber noch nicht unterscheidbar. Die Inkubationsdauer variiert unter den genannten Bedingungen zwischen 60 und 90 Tagen.

Interessant ist auch die Variabilität der Nachzuchten im Hinblick auf die Färbung. Die Ausbildung von so genannten „Hypos“ erfolgt bei vielen mir bekannten Züchtern dieser Morphe von milii. Diesbezüglich kann ich nur auf die entsprechenden Diskussionen in verschiedenen Geckoforen, z.B. http://www.geckoworld.net, http://www.geckosunlimited.com/index.htm verweisen.
 

Der Bericht sowie die Fotos (copyright) wurden uns mit freundlicher Genehmigung von Michael Tröger
zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!
 

Stand: Februar 2006